Eine weitere nicht allzu weit entferne Stadt ist Nîmes. Ausserdem soll dort das besterhaltene römische Amphitheater stehen. Und Denim-Jeansstoff soll ursprünglich von hier “de Nîmes” kommen. Eine angenehme Fahrt und kurzes Rätselraten wegen dem Parksystem später fanden wir uns auf einem zentralen Platz vor dem Amphitheater wieder.

Nîmes-Centre

Nîmes-Centre, autre direction

Während andere durch die Gassen in Richtung Brunnengarten schlenderten, zog es mich in die Arena hinein. Die Römer verstanden schon etwas von Architektur.

Beste Unterhaltung seit 2000 Jahren

Auf dem Weg zu besagtem Garten konnte ich diverse Male das Wappen der Stadt bewundern: Ein Krokodil mit einer Palme im Hintergrund. Sehr französisch.

Was unrömisches

Die Jardins de la fontaine sind zwar nicht römisch, aber auch ansehnlich.

Dramatisches Wetter über klassischer Parkanlage

Unten sind die Wasseranlagen, oben ein Hügel und auf dem Hügel steht ein (römischer?) Turm. Dieser ist nicht im besten Zustand und wurde im Mittelalter beinahe durch Schatzsucher zerstört, weil Nostradamus weissagte, etwas Wertvolles sei darin zu finden. Hochsteigen kann man trotzdem.

Turm auf Hügel, das schreit nach hochsteigen und runterschauen...

...wenn man dann runterschaut

Auf dem Rückweg gab es nochmals einen Brunnen zu sehen und einen römischen Klotz (La maison carrée).

Ein römischer Klotz

In der Einkaufspassage war dann wieder französisches Flair zu geniessen. Bis wir einen Schinkenladen fanden. Jamón serrano natürlich. De bellota. Mmm. Ich konnte nicht widerstehen und kaufte mir ein Stück vom Glück. Als ich zur Verkäuferin meinte, das wirke alles ein bisschen spanisch hier, antwortete sie prompt auf spanisch und freute sich als ich zurückspanierte.

Leben wie Fahrradfahrer in Frankreich

Zurück im Dorf fanden wir unter den tausenden Restaurants eines der Besseren. Ohne Gipsy Kings Musik. Komplett voll. Aber der Kellner brachte ein Bierchen um das Warten auf einen Tisch zu verkürzen.

Die Gerichte ausschliesslich mit lokalen Zutaten zubereitet, dazu ein netter Rosé im stilechten Weinkühler. Zum Abrunden nach dem Dessert ein Schnäpschen aus der Camargue und sitzen bleiben bis alle anderen Gäste gegangen sind.

Auf dem Heimweg schauten wir in einem Pub für “la penultima cerveza” vorbei, weil alles andere schon geschlossen hatte. Plötzlich wimmelte es von Leuten und wir sahen auch die Bedienung von vorher wieder. Offenbar kamen hier die Einheimischen vorbei, um ihr Feierabendbier zu nehmen. Sympathisch.

Kurz Zeit später sollte dann geschlossen werden. Da machten wir uns auf in Richtung Campingplatz. Aber ich hatte so ein Gefühl, dass die Party noch nicht ganz fertig war und einfach inoffiziel weiterging. Aber wie auch immer, bonne nuit!