Good bye Wolga, hello Moskau
Und schon war der letzte Tag in Nischni Novgorod angebrochen. Ich nutzte die Gelegenheit, mir die Metro anzuschauen (kein Vergleich zu Moskau) und mit ihr zur Kathedrale zu fahren. Die Metrostation ist nicht sehr malerisch gelegen und ich machte mal wieder Bekanntschaft mit russicher Fussgängerstreifenplanung.
Doch schliesslich fand ich das heilige Haus, umgeben von sehr viel zubetonierter Fläche.
Es war das erste Mal, dass ich eine orthodoxe Kirche betrat und so war ich ein bisschen überrascht, weil die Innenausstattung doch nicht ganz gleich ist wie bei den Katholen. Kurz gesagt: Alles voller Heiligenbilder, gemischt mit viel Gold.
Kurz darauf sass ich in einem modernen Schnellzug nach Moskau. Klassisch wäre ja ein Nachtzug gewesen, den es auch auf dieser Stecke gibt, aber für lumpige 500 km lohnt sich das kaum. Auf dem Weg liegen drei Städte und Wald. So wird es schnell mal langweilig, das Fenster zu benutzen.
In Moskau angekommen lautete das Programm: Metro zum Hotel (billig & zentral, ein Schnäppchen!) und von dort zu Fuss Richtung Kreml. Die Navigation war einfach: den Leuten nach.
Am Ende des Gedränges befand sich der legendäre rote Platz. Der allerdings gar nicht rot ist. Ausser einem Haufen Leute gibt es hier ein paar eindrückliche Gebäude zu sehen.
Ich konnte mich dann doch noch losreissen und ein bisschen weiter gehen. In Moskau ist vieles gross und bombastisch, sowjetische Architektur offenbar.
Noch ein letzter Blick auf den Kreml und dann etwas zu Essen suchen.
Ich lief also ziellos umher, als mir plötzlich jemand zurief. Das konnte ja nicht sein, ich kannte niemanden hier. Doch, nämlich den Russen, der vor zwei Tagen die Walking Tour in Nischni Nowgorod mitmachte. Wow, Moskau ist ja klein.
Ich frage ihn nach einem Restaurant und er zeigte mir eine ganze Strasse davon. Er gab mir noch seine Telefonnummer, wenn ich irgendetwas bräuchte, und entschuldigte sich dann, weil er mit Freunden abgemacht hatte.
Gesättigt flanierte ich durch einen kleinen Park dem Hotel zu.
Ganz in der Nähe des Hotels befand sich ein 24-Stunden-Restaurant à la Amerika und gleich daneben eine “Rock-Bar”. In der Ami-Beiz führte ich mir einen Absacker zu.
Noch eine letzte Kirche und dann ab ins Hotel.
Dummerweise war die Tür verschlossen. Ich klingelte, es passierte nichts. Nach ein paar weiteren Klingelversuchen rief ich im Hotel an (der schwache Handy-Akku war schon bedrohlich leer). Eine Dame meldete sich verschlafen und nur russisch könnend.
Sie fragte wo ich sei, am Flughafen? Am Bahnhof? Ich sagte immer “njet”, aber leider fiel mir nicht ein, wie man “hier” oder “vor der Tür” sagt. Sie versuchte es dann mit einem Redeschwall und ich suchte einen Hintereingang. Beides war vergeblich. Doch dann ging doch noch die Tür auf, sie schaute heraus und ich ging hinein. Schön.