Cheira bem, cheira a Lisboa
Wenn ich schon mehr als einen Monat in Portugal verbringe, sollte ich vielleicht einmal Lissabon besuchen gehen. Also habe ich meine Sachen gepackt und bin für zwei Tage Power-Tourismus in die portugiesische Hauptstadt gefahren.
Hier ist alles ein bisschen grösser als in Porto und die Ruinendichte ist deutlich kleiner. Eine Hauptstadt halt. Der erste Kontakt mit einem Einheimischen war denn auch grossstädtisch: Wanna buy hashish or cocain, very good price!
Als erstes hat mich die Burg interessiert, also bin ich fröhlich den Hügel hinauf gestiegen. Irgendwo habe ich aber eine Abzweigung verpasst und so kam ich statt zur Burg zu einem Aussichtspunkt. Inklusive Bar. Das erinnerte mich an meinen Lieblingspark in Porto und so machte ich hier erstmal Pause.
Es war schon relativ spät, also verschob ich die Burg auf Morgen und bewegte mich Richtung Fluss.
Am Fluss angekommen war die Sonne schon fast am Untergehen und eine Menge Leute wollten sich das anschauen. Ich lehnte ein weiteres gutes Angebot für illegale Raucherwaren ab und beschloss, etwas legales zu konsumieren.
So verbrachte ich den Sonnenuntergang im Liegestuhl mit einer Caipirinha.
Nach dem Nachtessen befolgte ich den Tip des Kellners und schaute im Bairo Alto vorbei. Enge Strässchen voller fröhlicher Leute und Bars mit oder ohne Live-Musik. Hier läuft was. Ich hielt mich zurück und ging um drei Uhr ins Hotel.
Auch am nächsten Tag sah ich einige Dinge.
Im Park vor dem bombastischen Kloter sprach mich plötzlich ein Gärtner an und drückte mir eine Glace in die Hand. Portugiesische Freundlichkeit. Als ich dann noch anfing, auf portugiesisch mit ihm zu sprechen, wurde sein Lächeln noch breiter. Wir redeten über dies und das, über Portugal und die Berge in der Schweiz, als ein paar gutgebaute junge Frauen vorbei liefen. Er meinte dann, auch hier gäbe es Berge. Wunderbarer Mann.
Weiter ging’s auf der Sightseeing-Tour.
Und noch ein wenig weg vom Wasser.
Und dann endlich noch hoch zur Burg. Als ich mein Billet kaufte, fragte mich der Verkäufer schüchtern, ich sei aber nicht Portugiese, oder? Da wurde mein Lächeln noch breiter.
Mit einem Feierabendbier im Park von gestern ging der zweite Tag zuende. Man könnte hier durchaus mehr Zeit verbringen. Cheira bem, cheira a Lisboa.