Festa do Sāo Joāo

Heute war also grande Festa wegen irgend einem Heiligen. Überall in der Stadt werden Bühnen und Super Bock Stände aufgebaut, die Strassen sind dekoriert und die Restaurants decken ihre Tische festlich und werfen den Holzkohle-Grill an.

Nach dem kleinen Rundgang fand ich mich in meinem Lieblingspark ein, um auf den Abend zu warten. Die Park-Bar grillte gerade ein Schwein (ja, ein ganzes) und so gabs Schweine-Sandwich mit Bier zum Apéro. Herrlich! Ich ass darum gleich noch ein zweites Schwein.

Bald darauf tauchten ein paar Leute auf und platzierten ihre Decke zielgerichtet 30cm neben uns. Es wurden dann immer mehr Leute, sie brachen einen Grill, selbst gemachten Wein und kiloweise Esswaren mit.

Uns boten sie auch von den Snacks an, man ist ja freundlich hier. Der Abend kam langsam und mit ihm die Biere. Da wurde mir das angeboten, was alle an diesem Tag essen: Eine gegrillte Sardine auf einem Stück Brot. Als alter Fischliebhaber war ich nicht extrem begeistert, aber konnte nicht nein sagen. Und tatsächlich, der war gar nicht so übel.

Noch ein wenig später wurde mir dann ein ganzer Teller mit Sardine, Salat und Kartoffeln überantwortet. Nur als die Kollegin sagte, sie sei Deutsche, zögerten sie und wollten den Teller kurz zurück haben. Aber heute ist nicht der Tag für Politik.

Mit zwei Schweinen und zwei Sardinen gesättigt konnte es losgehen. Noch kurz einen Plastik-Hammer gekauft, um ihn den Leuten auf den Kopf zu schlagen, und auf ins Getümmel.

Wenn es dunkel wird, lassen die Leute Kerzen-Ballone steigen. Das ist offenbar gar nicht so leicht und
der Start klappt nicht immer oder der Ballon bleibt irgendwo hängen und geht in Flammen auf. Trotzdem ist der Himmel voller Lichter.

Um Mitternacht steigt das grosse Feuerwerk am Fluss und wir sind dazu auf die Stühle gestiegen, um es besser zu sehen.

Nach ein paar Stunden Gedränge, Plastik-Gehämmer, Laufen, Trinken und Musik, gings wieder zurück Richtung Hotel. Aber das zog sich hin und bei der allerletzten Bar nahm ich noch ein paar allerletzte Bier und versuchte auf portugiesisch zu kommunizieren. Mit unterschiedlichem Erfolg. Trotzdem war es lustig.

Das war ein schönes, langes Fest mit lustigen Traditionen. Gute Sache!

Den folgenden Tag verbrachte ich im Hotelzimmer.