Mitternachtssonne
Zur Feier der Gelegenheit wollte ich spontan die Mitternachtssonne anschauen gehen. Nach kurzem Wettercheck fiel die Wahl auf Tromsø.
Also frisch auf nach Zürich und Oslo. Dank last Minute waren die First-Class Billets gleich teuer wie die Touristenklasse, so konnte ich mich schon mal kulinarisch einstimmen. Es gab Lachs mit Gedöns, serviert in einem stylischen Plastikwürfel. Sogar ich als Fischverächter muss sagen: Sehr fein!
Im Flughafen Oslo über den Parkett-Boden spaziert und den Plugplan studiert: Flüge in jedes Kaff. Wobei, das macht schon Sinn, z.B. Oslo - Kirkenes mit dem Auto 2’400 km in 34h, mit dem Flugzeug 3h.
Noch kurz eine Anleitung für Norwegen gekauft und dann ab das Znüni nehmen gehen im Anschlussflug nach Tromsø.
Einen angenehmen Flug später war man dann auch schon nördlich des Polarkreises. Als der Autovermieter fragte, ob er englisch oder norwegisch sprechen soll, fühlte ich mich schon fast wie zuhause. Tack so mye!
Das Wetter war gut, die Temperatur angenehme knapp 20 Grad und die Aussichten eindrücklich.
Habe drum grad zuerst mal einen kleinen Umweg über Land gemacht. Bzw. über eine grosse Brücke auf eine Insel.
Irgendwann kam ich wieder an eine Brücke, doch da bin ich umgekehrt. Muss ja nicht schon alles am ersten Tag gesehen sein. Beim zurückfahren hätte ich dann noch beinahe eine Fähre genommen, aber dann doch nicht, weil es war schon relativ spät und so.
Also schnell im Hotel einchecken und chli umenluegen.
Der Durst hat sich dann schnell gemeldet und ich habe mich mit einem lokalen Bier (nördlichste Brauerei der Welt!) auf eine Terrasse gesetzt. Die installieren Heizstrahler sorgten für eine gemütliche Wärme.
Es war Wochenende und Abend, die Leute sehr dem lokalen Gebräu zugeneigt. Und siehe da, meine Norwegen-Anleitung hatte vollkommen Recht: Die Leute waren alle sehr nett, gutgelaunt und offen. So bin ich den schnell ins Gespräch gekommen. Mit einem betrunkenen schwedischen Lastwagenfahrer, der über seine politisch sehr korrekten Mitbürger fluchte und in Norwegen sei das Leben eben noch ursprünglicher. Und einem Polen, der leider weder norwegisch noch englisch konnte, so dass nach “dobre pivo” die Diskussion schon fast beendet war.
Leute kamen und gingen, es wurde konsumiert und irgendwann wurde dann der Schwede zur Bar hinausbegleitet. Er hatte genug. Fanden die anderen.
Ich hatte langsam Hunger und ging nach nebenan, einen Börger essen. Der war sehr gut. Und auch hier hatten die Leute dem norwegischen Glücklichmacher gut zugesprochen. Und während ich so meinen Börger ass, wurde es Mitternacht. Und die Sonne schien. Ziel erreicht.