Die Nacht war kurz, doch der Weg vor mir nicht allzu lang, aber wahrscheinlich kompliziert. Es hiess, zurück nach Moskau zu fahren und das Auto am verabredeten Platz zurückzugeben. Wieder ohne Navi natürlich. Die Autovermietung schickte noch einen Lageplan. Der beruhigte mich nur bedingt.

So einfach ist die Verkehrsführung

Doch schlussendlich war alles ganz einfach: Alles geradaus bis Moskau, am richtigen Ort rechts abbiegen, über die Brücke und rechts auf den Parkplatz. Perfekt. Eine halbe Stunde zu früh. Der Mensch von der Autovermietung kam, man unterhielt sich kurz, er gab mir das Mietdepot zurück und man verabschiedete sich. So geht das.

Mein Hotel zu finden, war fast schwieriger. Russische Beschilderung, man kennt’s ja. Im Hotel angekommen, fragte der Rezeptionist nach meiner Aufenthaltsbestätigung. Das sind Zettel, die einem die Hotels (manchmal) beim Auschecken mitgeben und den Aufenthalt bei ihnen bestätigen.

Ich hatte diese Zettel natürlich immer weggeschmissen, unnütze Bürokratie. Doch zufälligerweise hatte ich den vom letzten Hotel noch bei mir und übergab ihn stolz dem Herren hinter dem Tresen. Der schaute ihn an, schaute mein Visum an, schaute mich an, und meinte wo die restlichen Zettel seien. Von den gesamten letzten vier Wochen!

Natürlich hatte ich keine Zettel mehr und fragte ihn, warum ausgerechnet er diese so dringend brauchte, während die letzten vier Wochen kein einziges Hotel danach gefragt hatte. Er erklärte, dass hänge mit der Weltmeisterschaft zusammen und dass jedes Quartier in Moskau eigene Regeln habe und dass er grosse Probleme bekäme, wenn er überprüft würde und keine Zettel vorzeigen könne. Ich konnte auf keinen Fall bei ihm übernachten.

So weit so schlecht. Doch sofort meinte er, im gleichen Gebäude gäbe es ein noch anderes Hotel, das keine Zettel benötige. Offenbar gibt es offizielle und “weniger offizielle” Hotels, die irgendwie unterschiedlich behandelt werden. Ich begriff das nicht wirklich, doch er hatte schon nachgeschaut, das andere Hotel hatte noch ein Zimmer frei.

Er telefonierte mit dem Hotel und begleitete mich sogar bis vor die Tür und meinte, wenn es irgendein Problem gäbe, sollte ich einfach ihn fragen. Das Hotel war eher eine Unterkunft eines Sportklubs, aber mir war es egal. Ich hatte ein Zimmer. Viel tat ich nicht mehr an diesem Tag.