Grosse kleine Eisenbahn
Eine der grossen Attraktionen Hamburgs ist das Miniatur-Wunderland. Das ist eine riesige Modelleisenbahn-Anlage. Wobei es nicht nur Eisenbahnen gibt, sondern auch ferngesteuerte Autos, Flugzeuge und Schiffe. Dazu eine riesige Anzahl Figuren, die alles mögliche und unmögliche machen.
Dazu können auf Knopfdruck bestimmte Aktionen ausgelöst werden, z.B. die Feuerwehr löscht einen Brand, ein Ufo kommt geflogen, die Elbphilharmonie öffnet sich, im Bergwerk wird gesprengt und hunderte andere.
Nachdem ich vier Stunden lang staunend herum geschaut habe, meldete ich mich für eine Führung hinter die Kulissen an. Das war nochmals eine Stunde voll Informationen, wie das ganze überhaupt funktioniert.
So gibt es z.B. grosse versteckte Bahnhöfe, wo die Züge Pause machen, damit die Loks nicht überhitzen. Die selbst fahrenden Autos sind eine Eigenentwicklung, die möglichst naturgetreu Blinker und Bremslichter betätigen, Ampeln beachten etc. Und selbständig an eine Ladestation fahren wenn der Akku langsam leer wird. Die Anlage besteht aus ca. 30’000 Figuren und Lichtern und 3’000 Zügen. Ein Grund, warum die Anlage ständig ausgebaut wird, ist, dass sich die Massen an Besuchern besser verteilen können.
Einen sehr guten Teil des Tages habe ich in diesem Wunderland verbracht. Aber es hat sich gelohnt. Wow. Natürlich war es schon dunkel, als ich wieder an die frische Luft kam.
Es gibt praktisch an jeder Ecke Deutschlands und Hamburgs einen Weihnachtsmarkt. Aber wenn man einen gesehen hat, hat mal alle gesehen. Ausser den in St. Pauli. Dort wird auf geile Weihnachten angestossen. Dazu gibt es heimelige Holzvibratoren, eine kleine Feuershow, ein Pornokaraoke und andere Buden der nicht alltäglich weihnächtlichen Art.
Da ich schon hier war, besuchte ich die Musik-Bar von letztem Freitag wieder. Es war nicht schlecht, doch die Stimmung von letztem Mal erreichte es nicht. So liess ich es gut sein, und machte mich auf den Heimweg.
Die letzte Metro war schon gefahren, aber es gab einen Nachtbus. An der Haltestelle waren ein paar komische Gestalten und ich dachte mir, was die wohl genommen hätten. Da nahmen sie tatsächlich ihr Besteck hervor und fingen an, mit Drogen zu hantieren. Ich hielt ein bisschen Abstand und dachte mir: Grossstadt halt.