Vor der Abreise musste ich noch ein bisschen vom berühmten lübisches Marzipan kaufen, um in der lybischen Wüste nicht zu verhungern. So ausgerüstet fuhr ich nach Hamburg.

Mein Hotel dort war früher ein Bordell und das sah man ihm auch an. Viel Samt in sündigem Rot. Doch im Bett schläft man auch alleine gut und der Empfang war norddeutsch-freundlich inklusive einer kleinen Einführung in Hamburg.

Ein etwas anderes Hotelbett (mit Spiegel an der Decke!)

Ohne grossen Plan lief ich in den hamburger Nebel hinaus. Nach einer Wurst (nein, kein Hamburger) an einer der bekanntesten Bude und einem kurzem Sightseeing durch die Einkaufsmeile stand ich vor dem Rathaus.

Rathaus und Weihnachtsmarkt im Nebel

Von da gings durch ruhigere Strassen, bis ich schon dachte, das wird nicht ganz einfach, etwas fürs Abendessen zu finden. Da bog ich in eine Strasse ein, wo haufenweise portugiesische Restaurants neben spanischen Tapas-Bar standen. Das hätte ich hier nicht unbedingt erwartet, aber gut.

Ich ging zu einem Italiener und nach kurzen Anstehen bekam ich einen Tisch. Das Essen war gut und die Kellner ebenso gelaunt. Als sie merkten, dass ich merkte, dass sie die weiblichen Gäste heimlich benoteten, spendierten sie mir noch einen Grappa.

So verpasste ich das Feuerwerk, von dem mir im Hotel erzählt wurde. Ich ging aber trotzdem zu dem Platz und fand dort eine grosse Kilbi, den Hamburger DOM, “das grösste Volksfest des Nordens”. Wilde Achterbahnen, Glühwein- und Essensstände, bäuerliche Ausstellungen und sonst noch Zeugs. Ziemlich lustig.

Auf dem Rummelplatz

Der DOM schliesst um elf, aber gleich beim Ausgang stand eine Bar mit guter Live-Musik. Die besuchte ich. Auch nach dem Konzert war die Stimmung gut, und so blieb ich noch eine Weile. Schliesslich war Wochenende und hier die Reeperbahn.

Irgendwann ging ich mit anderen Barbesuchern noch ein Haus weiter. So langsam machte mir der Grappa vom Italiener, der Glühwein von der Kilbi und das Bier aus der Bar ein wenig zu schaffen.

Ich fand mich schwarzfahrend in der U-Bahn wieder. Im Hotel waren alle schon munter am frühstücken. Ich setzte mich dazu und wurde vom Hotelbesitzer lächelnd (Sie sind aber ein Schlingel…) bedient.

Der Rest des Tages ist schnell erzählt. Ich schlief. Wiedermal hatte mich die Euphorie des ersten Tages überrollt.