Roskilde
Roskilde ist bekannt für das grosse Musikfestival. Es ist aber auch eine alte Wikingerstadt und war früher die Hauptstadt Dänemarks. Das wusste ich aber vorher nicht.
Wenn aber nicht gerade das Festival läuft, gibt nicht allzu viele Übernachtungsmöglichkeiten hier. Darum musste ich ein recht gutes Hotel mit entsprechendem Preis nehmen. Es ist eines der ältesten Hotels Dänemarks, hier haben schon Könige und Rockstars übernachtet. Da aber das Nachtessen im Zimmerpreis inbegriffen ist, war es schon fast ein Schnäppchen.
Auf dem Spaziergang nach dem Nachtessen stand ich plötzlich vor dem Dom. Ziemlich gross und imposant.
Am nächsten Tag besuchte ich das Wikingerschiffsmuseum. Der Weg dahin ist für dänische Verhältnisse extrem steil bergab, 40m Höhenunterschied!
Um den Hafen von Roskilde vor gegnerischen Angriffen zu schützen, haben die Wikinger an der engsten Stelle der Bucht ein paar Schiffe versenkt. Somit war die Einfahrt nur langsam und mit Ortskenntnissen möglich. Und Roskilde wurde nie angegriffen.
Viele hundert Jahre später wurden die versenkten Schiffe wieder gefunden und geborgen. Leider waren sie in tausende Teile zerbrochen, die mühsam wieder zusammen gesetzt wurden. Das Resultat kann man im Museum besichtigen.
Hier sind allerdings nicht nur die Schiffe ausgestellt. In eigenen Werkstätten, die man auch besichtigen kann, werden die Schiffe originalgetreu nachgebaut. Auf denen kann man eine Hafenrundfahrt unternehmen. Leider nur im Sommer. Tests haben gezeigt, dass diese Schiffe nicht viel schlechter waren als heutige moderne Segelboote.
Auf dem Weg zurück ins Zentrum kam ich wohl am ganz alten Teil von Roskilde vorbei. Hier sind die Häuser noch strohgedeckt.
Am nächsten Tag ging ich nochmals zum Dom, um ein Auge ins Innere zu werfen.
Offenbar ist mein Dänisch unterdessen gut genug, dass ich ein Billet kaufen kann. Denn sofort kam eine nette ältere Dame freundlich auf mich zu und fing an, mir auf dänisch die Architektur zu erklären. Als ich ihr sagte, dass ich nicht alles verstand, war sie ein bisschen verwirrt, weil ich hätte doch vorhin dänisch gesprochen. Ja, ungefähr zwei Worte. Die Broschüre war dann jedenfalls auch in englisch zu haben.
Der Dom also. Angeblich hatte hier schon Harald Blauzahn eine erste Kirche gegründet. Ja, der Namensgeber für die Bluetooth Technologie, die seine Initialen in Runen als Logo benutzt. Item.
Abgesehen davon, dass der Dom gross ist, werden hier alle Könige und -innen bestattet. Es stehen also diverse Särge herum. Und in einer Kapelle waren Bauarbeiten im Gange. Um Platz zu schaffen für die aktuelle Königin?
Auf einer Säule in einer Kapelle sind die Grössen aller bestatteten Könige markiert. Einer überragt alle mit weit über 2m. Dieser König war schon verpackt, man wollte sich keine Mühe machen und mass einfach die Länge des Sages. So entstehen Legenden.