Am Öresund
Kopenhagen habe ich gesehen, nach Roskilde gehe ich noch, aber für heute hatte es dort kein Hotel zu bezahlbaren Preisen. Also kurz auf die Karte geschaut. Helsingør scheint nah und nicht ganz kaffig zu sein. Ich glaube, es war keine so schlechte Wahl. Nach dem Einchecken im Hotel am Automat (der Norden ist modern) habe ich mich umgesehen.
Die obligatorische Einkaufsstrasse war um diese Zeit leer, aber am nächsten Tag sehr lebendig. Helsingør wurde auch mal zur besten Shopping-Stadt Dänemarks gewählt. Auffällig viele der Läden widmen sich dem Alkohol. Ja Schweden ist sehr nah und die Alkoholpreise im Vergleich zu dort sehr tief.
Interessanter aber war das Schloss auf der anderen Seite des Hafens.
Und der Blick zurück auf die Stadt.
Bei Tag betrachtet, hat Helsingør auch malerische Gassen zu bieten.
Aber ich wollte zum Schloss.
Auf dem Weg zum Schloss traf ich eine Horde Kinder, mich fast mit ihren Angelruten aufgespiesst hätten. In Dänemark steht äuä Angeln auf dem Lehrplan. Warum auch nicht.
Die Festung hier hatte zum Zweck, die Meeresenge zwischen Dänemark und Schweden und damit den Zugang zur Ostsee zu sichern. Jedes Schiff musste für die Passage eine saftige Gebühr bezahlen. Der dänische König verdiente sich so jahrhundertelang eine goldene Nase.
Irgendwann wollten die Schweden auch ein Stück vom Kuchen und der König musste teilen. Und noch ein wenig später weigerte sich ein amerikanisches Schiff zu zahlen, und es war fertig mit Geld verdienen.
Die Schlossbesichtigung führt nicht nur in schöne Räume mit alten Gemälden, sondern auch in den Keller mit uralten Gewölben.
Dort unten schläft der Held Holger Danske, ein Freund Karls des Grossen. Er schläft solange, bis Dänemark grosse Gefahr droht. Dann erwacht er und wird wieder Heldentaten vollbringen.
Man kann in den Gewölben weiter irren, bis man den Aufgang an die Oberfläche findet.
Obwohl das ganze eigentlich eine Festung war, hat der König ab und zu hier residiert. Daher gibt es die bekannten, mehr oder weniger prunkvollen Räume mit den grossen dunklen Ölgemälden an den Wänden.
Nochmals ein Blick an das andere Ufer hinüber, wo Helsingborg aus dem Nebel auftaucht.
Und dann durchs Tor zurück in die Stadt.
Wo ich am Hafen ein Stück moderne Kunst gefunden habe.